Es sind die leuchtend roten (eigentlich Schein-)Früchte der Wildrose, die oval bis rundlich an den stacheligen Sträuchern hängen. Auch als “Hätscherl” oder “Hätschibätsch” bezeichnet, stellen sie im Winter eine der wenigen, aber dafür ausgezeichneten Vitamin C-Lieferanten darf. Bereits ein Esslöffel davon deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen – die kleinen Früchtchen sind damit rund siebenmal so gehaltvoll wie die oft empfohlene Kiwi oder Zitrone!
Der rote Farbstoff Lycopin wirkt als Radikalfänger, verschiedene Vitamine und Mineralstoffe runden das Gesamtpaket gemeinsam mit ätherischen Ölen, Pektin und Gerbstoffen ab. Schon Hildegard von Bingen war sich ihrer Heilkraft bewusst und setzte den Tee aus den Schalen bei Fieber und Infektionen ein. In schwacher Form wirkt sie abführend.
Bei Ausflügen in die Natur findet man die Sträucher wild wachsend am Wegrand. Reif ist die Frucht, wenn der erste Frost überstanden ist und die Beeren auf leichten Druck nachgeben. Ganz vorsichtig kann dann ein Teil des Fruchtmarks (ohne Fasern!) roh herausgedrückt und gleich genascht werden. Meist werden sie in größeren Mengen in etwas Wasser weich gekocht und passiert. Zu Marmeladen, Chutneys oder Likören lassen sie sich wunderbar verarbeiten, aber auch in pikanten Rezepten finden sie großen Anklang.